Friedhof Dresden-Lockwitz

Friedhof Lockwitz Friedhofskapelle

Ev.-Luth. Friedhof Lockwitz in Dresden

Maxener Straße 27
01257 Dresden

Friedhofsverwaltung:

Tögelstraße 1, 01257 Dresden

0351 270 94 40

Darius Kankowski
Montag bis Freitag 9:00 bis 13:30 Uhr

Marion Hammer
Freitag 7:00 bis 16:00 Uhr

Öffnungszeiten Friedhof:
April - September 7:00 - 20:00 Uhr
Oktober - März 7:00 Uhr bis zum Dunkelwerden (höchstens bis 20:00 Uhr)

Der Lockwitzer Friedhof

Der Lockwitzer Friedhof ist mit knapp 400 Jahren einer der ältesten Friedhöfe der Stadt Dresden. Das erste Friedhofsareal wurde 1623 im Auftrag von Johann Georg von Osterhausen angelegt. Aus dieser Zeit stammt der neben dem Friedhofseingang „Am Gückelsberg“ linksstehende sog. „Ritterstein“.

Vier Mal wurde der Friedhof erweitert. Zuletzt im Jahr 1912/13. Bei der vierten Erweiterung wurde auch unsere „Kapelle auf dem Friedhof“ errichtet, die uns nun schon seit einigen Jahren als Winterkirche dient. Kommt man im unteren Teil in den Friedhof, führt der Weg an der sog. „Ruhmeshalle“ vorbei. Sie wurde nach dem Ersten Weltkrieg erbaut. Aufgrund der maroden Bausubstanz wurde in den 70er Jahren im vorderen Teil eine Mauer eingezogen, die nun das Bauwerk stabilisiert. Ihre letzte Ruhe finden auf dem Friedhof viele einfache Menschen, aber auch für die Geschichte unserer Ortsteile herausragende Persönlichkeiten. Von den Letzteren seien einige im Folgenden benannt.

Zuerst genannt werden soll Christian Gerber (1660-1731). 1686 wurde er am Hof vom Kurfürsten Johann Georg III. zum Oberhofprediger berufen. Danach war er seit 1690 Pfarrer in Lockwitz und weihte 1703 die neu erbaute Schlosskirche. Kurz nach seinem Eintritt ins Lockwitzer Pfarramt führte er als einer der ersten Theologen die Konfirmation im Raum Dresden ein. Auch der in Lockwitz ehemals praktizierende Arzt Friedrich Theile (1814-1899) sei genannt. Als Republikaner zog er 1849 mit der Kreischaer Kommunalgarde auf die Barrikaden in der Dresdner Innenstadt. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde er zum Tode verurteilt, begnadigt und für sechs Jahre auf dem Königstein inhaftiert. Nach seiner Freilassung praktizierte er weiter in Lockwitz.

Einer der einflussreichsten Religionspädagogen seiner Zeit, Paul Hermann Tögel (1869-1939), hat ebenfalls seine letzte Ruhe auf unserem Friedhof gefunden. Er promovierte in Philosophie und war Ehrendoktor der Jenaer Universität. Sein liberaler Ansatz als Pädagoge plädierte für ein heimatbezogenes, dem einfachen deutschen Volk verständliches Christentum.

Cornelius Neumann